Warum orientieren wir uns an „Vorbildern“ wenn es um die äussere Erscheinung, unsere Körperform geht? Wann ist das Gewicht zu hoch und warum ist das so wichtig für einen Teil unserer Gesellschaft?
Diese Gedanken gehen mir oft durch den Kopf, und genau so oft frage ich mich nach dem Sinn meines Tuns. Und weil dieser Teil der Post wiederum um persönliches aus meinem Leben geht, erzähle ich hier einmal mehr eine Geschichte. Keine akademisch professionelle Abhandlung, sondern einfach meine Gedanken und meine Überzeugung.
Zum besseren Verständnis gehen wir in meine kreative, unsportliche Vergangenheit in der ich zwar mit einem bisschen zu viel an Moni aber äusserst zufrieden unterwegs war. Der Cut kam in dem Moment als mein Körper anfing zu rebellieren da er zu viel an Gewicht im Arbeitsalltag heben und rumtragen musste - also nicht das eigens angegessene und liebevoll gehegte. Der Rücken fing an zu zwicken und ich hatte dauernd irgendwo ein Wehwehchen. Die folgende Karriere als Fitnessbesucherin zeigte mir auf, dass sich der Körper durch Bewegung stärken und sich die Arbeiten einfacher erledigen lassen.
Auf der Suche nach meiner Identität anfangs 20 stolperte ich von Vorbild zu Pülverli zu Methode die schlussendlich - wer hätte es gedacht - nicht zum Ziel geführt haben. Die Welt war gegen mich, ich die einzige die jetzt doch noch zu viel auf den Rippen hatte und sowieso funktionierte das alles nicht bei mir. Irgendwann - nach Krankheit und Shutdown des Körpers - begann ich mich mit mir auseinanderzusetzen, startete meine Fitnesskarriere und änderte mein Denken. Und da glaube ich für mich persönlich, lag - und liegt - die Magie der körperlichen Ertüchtigung. Es ist nicht das streben nach Perfektion oder nach DER Körperform, es ist die Idee, dass ich mir etwas Gutes tun möchte, dass ich mich wohl fühle und dass ich mich und meinen Körper auf positive Art und Weise spüren kann. Die Normen werden teils von hirnlosen Trendsettern in Bestzeit aufgestellt und andererseits gibt es solche die uns als Richtlinien dienen und uns dazu auffordern genauer hinzuschauen, wie z. B. wenn der BMI über 25 liegt oder der Fettanteil am Bauch zu hoch ist - diese Richtwerte sind jedoch darauf zurückzuführen, dass wir aufgrund unserer Gesundheit schauen warum es ist wie es ist. Sind es Muskeln ist es in Ordnung, ist es Fettgewebe wäre es wahrscheinlich von Vorteil man würde sich mit seinen Gewohnheiten auseinandersetzen.
Auf SRF Einstein wurde eine Sendung mit dem Titel „Die Wahrheit hinter Bewegung - warum Sport so wichtig ist“ ausgestrahlt. Interessant dabei war, dass Forscher herausgefunden haben, dass im Körper so eine Art hauseigene Apotheke existiert die durch Sport aktiviert werden kann. Sogenannte Myokine (hormonähnliche, körpereigene Botenstoffe) werden ausgeschüttet und regulieren unser Immunsystem, Entzündungen sowie Auf- und Abbauprozesse im Körper. Dabei sind sie an der hormonellen Regulation anderer Gewebe und Organe beteiligt, was schlussendlich dabei hilft Fettreserven anzuzapfen, das Immunsystem in Balance zu halten und vieles mehr.
Wieso ich das erzähle? Weil dies ein wichtigerer Bestandteil meines Lebens ist als die Art wie ich ausschaue - das schöne ist, dass sich der Körper als Hülle sowieso verändert mit Sport, die Ausstrahlung wird durch Ausschüttung des Glückshormons Endorphin irgendwann auch beeinflusst und zufriedener und ausgeglichener ist man nach jeglicher sportlicher Betätigung auch.
Und deswegen ist der Turnschober primär ein Ort wo man sich und seinen Körper spüren kann, wo sich das Angebot an Personen richtet die in erster Linie zufrieden und mit einem starken und stabilen Körper durchs Leben gehen möchten und erst später darf die äussere Erscheinung in den Fokus treten. Was nützt mir der Modelkörper wenn innendrin weder Freude, Zufriedenheit, Selbstsicherheit noch Mut wohnen?
In diesem Sinn… Life is your creation
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